Publication: HOMBURG1
By: Stephan Bonaventura
Date: 8. September 2024


Foto: Stephan Bonaventura

Es gibt Abende, die bleiben hängen. Nicht, weil sie laut oder spektakulär sind, sondern weil sie tief berühren. Der Auftritt von Ute Lemper bei der diesjährigen HomBuch im Homburger Kulturzentrum Saalbau war genau so ein Abend.

Vor einem fast vollbesetzten Saal nahm die Ausnahmekünstlerin das Publikum mit auf eine intime Zeitreise durch ihr Leben, ihre Musik und ihre Erinnerungen. „Ich werde euch mitnehmen auf eine Reise durch mein Leben, Erinnerungen, eine Retrospektive“, hatte Lemper im Vorfeld versprochen – und genau das tat sie, auf eine Art, die tief bewegte.

Die Bühne im Saalbau war schlicht und elegant gehalten. Im Mittelpunkt stand Lemper, begleitet von ihrem Trio aus Pianist, Kontrabassist und Schlagzeuger. Es war eine Inszenierung ohne großen Pomp, die den Fokus auf die Musik und die Geschichten legte, die Ute Lemper zu erzählen hatte. Ihr schwarzes Kleid und die meist warme, gezielte Beleuchtung verstärkten die intime Atmosphäre, während die Musik und ihre Erzählungen das Homburger Publikum direkt ins Herz trafen. Der Applaus sprach für sich.


Foto: Stephan Bonaventura

Im Zentrum des Abends stand ihr aktuelles Album Time Traveler, das Lemper als sehr persönliches Werk beschreibt. Es vereint Songs, die sich über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahrzehnten erstrecken, ohne dass diese zeitliche Distanz spürbar wird. „Die Gegenwart in der Vergangenheit und die Vergangenheit in der Gegenwart gehen eine Osmose ein“, heißt es in der offiziellen Beschreibung des Albums, und genau das spiegelte der Abend wider. Die musikalischen Genres vermischten sich mühelos – mal klangen Jazz, dann wieder Chanson, Pop oder Soul durch. Es war ein breites Spektrum, das Lemper mit voller Leidenschaft präsentierte, inspiriert von Künstlern wie Joni Mitchell, John Legend, Erykah Badu und Annie Lennox.


Foto: Stephan Bonaventura

Dabei ging es Lemper nicht darum, Erwartungen zu erfüllen. Sie präsentierte ihre Lieblingslieder und eigene Kompositionen mit einer solchen Authentizität, dass sich kein Augenblick erzwungen anfühlte. Stattdessen war es eine stetige und aus der tiefsten Seele kommende künstlerische Befreiung, die das Publikum spürte.

Neben der Musik gab es auch poetische und nachdenkliche Momente, in denen Lemper aus ihrer Autobiografie “Die Zeitreisende” vorlas. Sie sprach über prägende Erlebnisse, die sie zum Lachen und Weinen brachten, und teilte diese mit einer solchen Offenheit, dass der Saal merklich auf ihre Worte reagierte. Homburg erfuhr eine Atmosphäre, die sowohl melancholisch als auch hoffnungsvoll war.


Foto: Stephan Bonaventura

Als der Abend endete, war es nicht nur die Musik, die nachhallte, sondern es waren auch die persönlichen Einblicke, die Lemper ihrem dankbaren Publikum gewährt hatte. Viele der Anwesenden verließen den Saal sicherlich mit dem Gefühl, nicht nur einen einzigartigen musikalischen Abend erlebt zu haben, sondern auch einen Menschen ein wenig besser kennengelernt zu haben, der auf den Bühnen dieser Welt zu Hause ist. Glamour-Feeling in Homburg, auch das schafft das Lesefest HomBuch in faszinierender Art und Weise.

Fotos: Stephan Bonaventura

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Publication: Die Neue Südtiroler Tageszeitung
Date: 10. September 2024


(Foto: Guido Harari)

Von Brecht bis Coelho: Der Weltstar Ute Lemper gastiert am 11. September im Kursaal Meran.

 Mit den von Kurt Weill vertonten Brecht-Songs und Friedrich Hollaenders burlesk-spöttischem Tingel-Tangel-Theater trägt Ute Lemper in den 1980er Jahren zur Renaissance des Polit-Kabaretts in der Weimarer Republik bei und widmet sich später dem zeitgenössischen Kunstlied nach Gedichten von Pablo Neruda und Paul Celan. Am 11. September startet sie im Kursaal anlässlich ihres 60. Geburtstags eine Zeitreise, die im Berlin der 1920er und 1930er Jahre beginnt und nach Zwischenstationen in Paris, London und New York in der Tango-Metropole Buenos Aires endet. Auf dem Jubiläums-Programm stehen Stücke von Piazzolla, Brel oder Gershwin sowie eigene Lieder zu Texten von Charles Bukowski oder Paolo Coelho. Man kann diese Songs als Pop, Rock, Jazz, Soul oder Chanson hören, als eine Melange aus sehr unterschiedlichen Stilen und Musikrichtungen – oder einfach nur als Ute Lemper. Das Konzert des südtirol festival meran beginnt um 20.30 Uhr.

Ute Lemper wurde 1963 in Münster geboren und absolvierte ihre Klavier-, Tanz- und Theaterausbildung in Köln, am Max Reinhardt Seminar in Wien, in Salzburg und in Berlin. Zahlreiche Musical-Rollen in London, New York, Las Vegas, Berlin und Wien brachten ihr Auszeichnungen wie 1986 den französischen Molière Preis (als beste Schauspielerin im europäischen Revival von „Cabaret”) oder 1998 den Olivier Award für ihre Darstellung in der Londoner Produktion von „Chicago “und den American Theatre Award für ihre Broadway Performance ein. Maurice Bejart kreierte eigens für Ute Lemper das Ballet „La Mort Subite“, das 1990 in Paris uraufgeführt wurde.

Nach mehreren internationalen Tourneen wechselte Ute Lemper immer öfter auch zur Kinoleinwand. So erschien sie etwa in Peter Greenaways „Prospero’s Books“, Robert Altmans „Pret A Porter”, Pierre Granier-Deferres „L’Autrichienne”, Ivan Dikhovichnis „Moscow Parade”, Norman Jewisons „Bogus”, Benoit Lamys „Combat de Fauves”, James Merendinos „A River Made to Drown In” und George Miltons „Appetite”.

In den vergangenen Jahren war Ute Lemper mit Liedern von Astor Piazzolla, Jacques Brel, Hanns Eisler und ihren eigenen Kreationen auf Welttournee und hat parallel zusammen mit Robert Carsen „Nomade“ entwickelt, eine Bühnenshow, die im Juni 2003 mit großem Erfolg am Chatelet Theater in Paris uraufgeführt wurde. Zudem konzipierte sie ein Charles Bukowski gewidmetes Song-Projekt und nahm gemeinsam mit dem Vogler Quartett und dem Pianisten Stefan Malzew eine neue CD auf („Berlin Days/Paris Nights„), die sie auf einer US Tournee dem Publikum vorgestellt haben. Die CD beinhaltet Lieder von Hans Eisler, Kurt Weill, Brel, Piaf und Piazzolla sowie jiddische und russische Volkslieder und wurde für einen Grammy Award nominiert. Zu den jüngsten Projekten der Künstlerin gehört ein Songzyklus über Liebesgedichte von Pablo Neruda, den sie mit dem Bandoneonisten Marcelo Nisinman komponiert hat.

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Publication: MDR THÜRINGEN JOURNAL
Date: September 9, 2024

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Die interkulturellen Achava-Festspiele wollen Menschen einladen, sich über Kunst und die jüdische Kultur zu begegnen. Los ging es im Deutschen Nationaltheater, wo Ute Lemper die Achava-Festspiele eröffnete.

The intercultural Achava Festival wants to invite people to meet each other through art and Jewish culture. It started in the German National Theater, where Ute Lemper opened the Achava Festival.